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Rückblick und Bilder 2011

  • Themenabend „Bewegung, Ernährung, Lebensstil“ mit Prof. Hannelore Daniel, Dr. Rainer Erlinger, Prof. Martin Halle und Karen Duve (v. l.) © S + P Media AG

  • Marktstand: Im Kampf gegen Krebs © Maren Köhler

  • Kinder-Kunst-Labor © Maren Köhler

  • Vorträge im Audimax der LMU München © Frank Holl

  • Führung „Infektionskrankheiten – Killer aus der Mikrobenwelt“ © Steffi Bucher

  • Marktstand: Interdisziplinäre Zentren am Klinikum der Universität © Maren Köhler

  • Themenabend „Kann Musik heilen? Eine Reise durch die Kulturgeschichte“ mit Prof. Wolfgang Mastnak © S+P Media AG

  • Kinder-Kunst-Labor © Maren Köhler

  • Lichthof der LMU München © Matthias Wanek

  • Marktstand: Auf der Suche nach den Ursachen der Multiplen Sklerose © Maren Köhler

Die 11. Münchner Wissenschaftstage boten vom 22. bis 25. Oktober Einblicke in die Forschung zur Gesundheit. Mehr als 500 Experten waren es diesmal, die an vier erlebnisreichen Tagen an über 30 Orten im Großraum München den Besuchern ihre Kenntnisse vermittelt haben. Leicht verständlich und kostenfrei präsentierten sie in mehreren hundert Programmangeboten die verschiedensten Aspekte zum Thema Gesundheit.

Zentraler Veranstaltungsort war am Samstag und Sonntag das Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München. Vom Vormittag bis in die Nacht wurden hier für ein breites Publikum – von Kindern bis zu den Urgroßeltern – in Vorträgen und auf den Marktständen der Wissenschaft die unterschiedlichsten Themen der medizinischen Forschung vorgestellt und diskutiert.

Rund 20 Vorträge namhafter Experten im Audimax der LMU befassten sich am Samstag und Sonntag z. B. mit „Körperbeschwerden ohne Befund“ oder mit der Frage „Isst sich die Menschheit krank?“, mit der Volkskrankheit Diabetes oder der Behandlung traumatischer Erlebnisse. Es ging um Maßnahmen gegen Asthma und Allergien, aber auch um „Süchtige Menschen, süchtige Gesellschaft“, um Vergiftungen, Robotik und Prothesen und um die neuesten Fortschritte der Transplantationsmedizin, wie die in München durchgeführte erste beidseitige Armtransplantation. Am Sonntag experimentieren im Audimax der LMU zudem Reporter der Show „Kopfball auf Tour“ (Das Erste) und luden das Publikum zum Mitmachen ein.

Prominent besetzt waren auch die vier Themenabende in der Großen Aula der LMU. Am Samstag wurde die Frage „Ist unsere gesundheitliche Versorgung zu teuer?“ diskutiert. Am Sonntag stand „Bewegung, Ernährung und Lebensstil“ im Mittelpunkt. Unter anderem las Karen Duve aus ihrem Bestseller „Anständig Essen“. Moderiert wurde dieser Abend von Rainer Erlinger, Autor des Buches „Moral“ und der SZ-Magazin-Kolumne „Gewissensfrage“. Am Montag lud Professor Wolfgang Mastnak von der Musikhochschule mit der Frage „Kann Musik heilen?“ zu einer beeindruckenden Reise durch die Kulturgeschichte der Menschheit ein. „Arbeit und Gesundheit – Gegensatz oder Chance?“ war das Motto des Abschlussabends am Dienstag. Die Referenten präsentierten die neuesten Forschungen zu Prävention und Behandlung von Stress, Burnout und Depression und diskutierten mit dem Publikum.

Weit über 400 Experten beantworteten auf mehr als 35 Marktständen auf den Foyerflächen der LMU am 22. und 23. Oktober Fragen der Besucher, zum Beispiel zu Ernährung und Bewegung als Krankheitsprävention, zu den Ursachen von Multipler Sklerose und den Möglichkeiten künstlicher Implantate. Anhand anschaulicher interaktiver Präsentationen erklärten und diskutierten sie ihre Ansätze zur Optimierung des Gesundheitssystems oder zeigten, welche Arzneimittel aus dem Meer gewonnen werden können; sie informierten über Demenz und den Umgang mit Sterbenden und stellen unter anderem auch historische Heilkunde vor.

Das vielseitige Filmprogramm vermittelte weitere Zusammenhänge und Hintergründe. Besonders gefragt war ein sportliches Mitmachangebot mit Erläuterungen zur Prävention. In Workshops nahmen die Besucher unter Anleitung fiktive Patientenfälle unter die Lupe, erstellten aus der Schilderung eines Simulationspatienten eine Diagnose und legten die entsprechende Therapie fest.

Kinder ab vier Jahren konnten am Wochenende im KinderKunstLabor in der LMU in der Forscherwerkstatt und an offenen Experimentierstationen Erfahrungen sammeln. Größere Kinder untersuchten verschiedene Objekte, stellten Präparate her und betrachteten sie anschließend unter dem Mikroskop. Schon Vierjährige haben mit großer Begeisterung herausgefunden wie viel Luft in ihre Lungen passt.

Mehr als 10 verschiedene Workshops wandten sich am Montag und Dienstag an Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und Schularten. Sie fanden z. B. im Museum Mensch und Natur statt, aber auch im Deutschen Museum, im Botanischen Garten München, den Universitäten und verschiedenen Forschungseinrichtungen im Großraum München. Lehrerfortbildungen wurden unter anderem im Münchner Stadtmuseum und der TU München angeboten.

Rund 30 verschiedene Führungen, Ausstellungen und Vorträge im Großraum München luden am Montag und Dienstag alle interessierten Besucher ein. Dabei ging es um Zivilisations- und Infektionskrankheiten, um tier- und umweltgerechte Nutztierhaltung, aber auch um Gesundheit und Medizin aus dem Blick anderer Kulturen, wie z. B. um „Magie und Medizin im alten Ägypten“. Die Veranstaltungen führten auch in Museen, Labore und Krankenhäuser und boten den Teilnehmern einmalige Blicke hinter die Kulissen.

Besonders erfreulich ist, dass auch dieses Jahr wieder Wissenschaftler aller im Großraum München ansässigen Forschungseinrichtungen mit großem persönlichem Engagement das Motto „Wissen für alle“ umgesetzt haben. Gemeinsam haben sie ein vielseitiges und unterhaltsames Programm geschaffen, das vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Die Rückmeldungen von Besuchern und Mitwirkenden waren ausgesprochen positiv.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen war kostenfrei. Die mitwirkenden Partner und die Veranstalter zeigen sich sehr zufrieden mit dem großen Interesse der Besucher. Alle Veranstaltungen waren gut bis überwiegend sehr gut besucht. Insgesamt haben mehr als 20.000 Interessierte an den Veranstaltungen teilgenommen. Damit waren auch dieses Jahr die Münchner Wissenschaftstage wieder die bestbesuchte wissenschaftliche Veranstaltung im Großraum München.

BR alpha hat fast alle Vorträge im Audimax aufgezeichnet. Sie werden ab etwa Frühjahr 2012 in der TV-Sendereihe Campus in 16 Sendungen ausgestrahlt. Dies erweitert das Publikum der Münchner Wissenschaftstage nochmals um zigtausend Zuschauer.

Die 11. Münchner Wissenschaftstage wurden gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, der Landeshauptstadt München. Hauptsponsor war die Allianz Private Krankenversicherung mit der KKH Allianz. Sponsoren waren die BayWa Stiftung, Roche Diagnostics und Bene Arzneimittel in Solln.